Hermann Hesse und Europa

09. Mai – 28. Juni 2009

Eine Ausstellung von FORUM ALLMENDE in Zusammenarbeit mit dem Hermann-Hesse-Höri-Museum in Gaienhofen

Vernissage im Hermann-Hesse-Höri-Museum, Gaienhofen: Freitag, 8. Mai 2009, 19 Uhr

Ausstellungsdauer: 9. Mai bis 28. Juni 2009

Als Hermann Hesse 1962 starb, hatte er 55 Bücher (zahllose kleinere Ausgaben, Privat- und Sonderdrucke nicht mitgerechnet) veröffentlicht, die in einer Gesamtauflage von rund vier Millionen Exemplaren vorlagen; die Summe der zu seinen Lebzeiten erschienenen ausländischen Ausgaben wird auf etwa das Doppelte geschätzt. In den knapp fünf Jahrzehnten seit seinem Tod, da er „selbst keinen drosselnden Einfluss auf die Verbreitung seines Werkes mehr nehmen konnte“ (Volker Michels), hat sich seine weltweite Auflage mehr als verzehnfacht. In Unterwegs verloren (Wien 2008) spricht Ruth Klüger mit Blick auf die USA davon, dass in den sechziger und siebziger Jahren „die deutsche Literatur eine Rolle spielte, wie seither nicht wieder“ – und dies vor allem „dank Hermann Hesse, dessen Romane wie ein Tsunami die amerikanische Leserschaft überschwemmten“. Ein vergleichbares Phänomen lässt sich seither für asiatische Länder, vor allem für Japan feststellen. Heute liegen die Bücher Hesses in annähernd 60 Sprachen mit einer Weltauflage von mehr als 120 Millionen Exemplaren vor. „Der Dichter aus Montagnola“, so formulierte der Schriftsteller Hermann Burger, „ist eine Weltmacht“.

Diese fulminante, weltweite Rezeptionswelle dokumentiert Forum Allmende in einer von Dr. Anne Overlack unter Beteiligung von Museumsleiterin Dr. Ute Hübner kuratierten Ausstellung. Sie bildet zugleich den Abschluss eines EU-Projekts, in dem europäische Kultur- und Weiterbildungsinstitutionen aus Belgien, Griechenland, Schweden und Deutschland über zwei Jahre hinweg anhand der Verständigung über Literatur die verschiedensten Möglichkeiten grenzübergreifenden Austauschs und interkultureller Annäherung erprobt haben.

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