Reihe Forum Allmende

Der erste unserer Sprachmenschen

Neue Einsichten zum Werk von Martin Walser

Reihe Forum Allmende Band 13
Wolfgang Herles/Siegmund Kopitzki (Hg.),
Konstanz: Südverlag 2018. ISBN 978-3-87800-114-0. 190 S. mit zahlreichen s/w-Abbildungen, 20.- €. 

 „Wenn du nicht gewesen wärst, Sprache, hätte es mich nicht gegeben“ (Martin Walser). – Schreiben ist für Martin Walser, den Formulierungskünstler und Jahrhundertschriftsteller vom Bodensee, Lebensart. Zurückgehend auf ein Überlinger Symposion aus Anlass seines 90. Geburtstags am 24. März 2017 versammelt dieser Band sechs Vorträge und Laudationes von renommierten Kennern und Freunden. Eine Hommage an den großen Schriftsteller, die Person und Schaffen des Sprachvirtuosen würdigt und neue Einblicke in sein Werk ermöglicht.

Jacob Picard 1883-1967

Dichter des süddeutschen Landjudentums

Reihe Forum Allmende Band 12
Erarbeitet von Manfred Bosch. Mit zahlr. Abb. Gutach: Drey-Verlag 2017. ISBN 978-3-933765-91-8. 128 S.,12.- €

Der Band erscheint aus Anlass des 50. Todestages des Wangener Dichters Jacob Picard und wird vom „Freundeskreis Jacob Picard“ herausgegeben, der sich dem Andenken an den Dichter ebenso verpflichtet weiß wie der Geschichte des jüdischen Lebens auf der Höri. Neben ausführlichen Auszügen aus Picards „Erinnerungen eigenen Lebens“ bietet der Band eine Lebenschronik, Beispiele seiner Korrespondenz und Stimmen der Kritik, eine Chronologie der Jüdischen Gemeinde Wangen sowie eine Bibliographie zu Jacob Picard.

Anne Overlack

In der Heimat eine Fremde

Das Leben einer deutschen jüdischen Familie im 20. Jahrhundert

Reihe Forum Allmende Band 11
Tübingen: Verlag Klöpfer & Meyer, 2016. ISBN 978-3-86351-419-8. 320 S. Großformat, zahlreiche Abb., Schutzumschlag und zwei Lesebändchen, 34.00 €.  

Hannelore König mit ihrem überaus präzisen Erinnerungsvermögen lässt ihr langes Leben anschaulich, humorvoll und anekdotenreich Revue passieren – ergänzt durch eine Dokumentation, die ihre Erzählung illustriert, ergänzt und vertieft. Ja, all diese Menschen haben wirklich gelebt – damals in dem deutsch-jüdischen Dorf am Bodensee, in unmittelbarer Nähe zur Schweiz, die während eines finsteren Jahrzwölfts für viele zum rettenden Hafen wurde. „In der Heimat eine Fremde“ greift jedoch über die Zeit der  nationalsozialistischen Verfolgung weit hinaus, erzählt vom Davor und vom Danach, berichtet über ein gutes Jahrhundert hinweg von Glück und Unglück, von Angst und Not, von Mut und Kleinmut. Und vom Sichzurechtfinden in den USA, die zur Heimat auf Zeit werden. Nicht zuletzt schildert das Buch den bundesrepublikanischen Alltag der Staatsanwältin Hannelore König, die ihren Beruf liebt. Der eigentliche Sehnsuchtsort aber bleibt über Jahrzehnte hinweg Wangen, das kleine Dorf am See.   

 „Dieses Buch sollte zu einem Volksbuch werden. Es packt, es erschüttert, es öffnet uns die Augen“ (Peter von Matt).

Anne Overlack

Die Kriegstagebücher des Nathan Wolf aus den Jahren 1914 bis 1917

Ausgewählt, kommentiert und herausgegeben von Anne Overlack

Reihe Forum Allmende Band 10
Vorwort: Aleida Assmann. Konstanz: Forum Allmende 2014. ISBN 978-3-942058-06-3; 120 Seiten, € 14.80

Die Auszüge aus den Kriegstagebüchern Nathan Wolfs machen ein hochkomplexes Selbstzeugnis zugänglich, das die Gedanken- und Gefühlswelt eines deutschen Juden in der Extremsituation des Ersten Weltkriegs transportiert. Aleida Assmann im Vorwort: „Dieser Krieg ist für den 32-jährigen Nathan Wolf das Wichtigste und Größte, das er in seinem Leben erfahren konnte: in den vier Kriegsjahren lebte er im Gleichschritt mit der deutschen Geschichte, der er sich mit seiner ganzen Existenz unterwarf. Diese vollkommene Vereinigung von Individuum und Vaterland führte zu einer enormen Aufwertung der Person, die mit Uniform und militärischem Rang ausgestattet und bald auch mit Orden ausgezeichnet wurde. Ob es je wirklich eine deutsch-jüdische Symbiose und nicht nur eine unerwidert gebliebene Liebe gegeben hat, hat Gershom Scholem zu Recht bezweifelt. Die Tagebücher Wolfs legen dagegen nahe, dass es während der vier Kriegsjahre durchaus so etwas wie eine militärische deutsch-jüdische Symbiose gegeben hat.“ 

Bestellung bei Anne Overlack, Deienmooserstraße 7, 78345 Moos-Bankholzen
Tel. 0049 (0)7732 – 58578 Mail:anne.overlack@t-online.de
Leseprobe (pdf)

Hermann Kinder

Berthold Auerbach. „Einst fast eine Weltberühmtheit"

Eine Collage

Reihe Forum Allmende Band 09
Tübingen: Klöpfer & Meyer 2011. ISBN 978-3-86351-005-3. 296 S. € 19.90

Im 19. Jahrhundert war Berthold Auerbach (1812-1882) aus Nordstetten in der europäischen Literatur ein großer Name. Seine Briefe an den Namensvetter Jakob Auerbach, erstmals 1884 erschienen, sind ein Jahrhundertzeugnis für die politischen, ideologischen und psychischen Probleme der Epoche. Auerbach, der „jüdisch geborene Deutsche“, musste am Ende seines Lebens das Scheitern aller humanistischen Hoffnungen und die Wiederkehr eines unversöhnlichen Antisemitismus erleben. Auf der Grundlage seiner Briefe hat der Germanist und Schriftsteller Hermann Kinder eine Collage erstellt, die Leben und Werk des heute fast Vergessenen vorstellt und in den Zusammenhang deutsch-jüdischer Geistesgeschichte rückt.

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Felicitas Andresen

Fichte im Bett

Reihe Forum Allmende Band 08
Gutach: Drey-Verlag 2010. ISBN 978-3-933765-56-7.
220 S., € 16.80

Dax & Dix – Leben und Kunst – machen nicht nur in Frankfurt und Stuttgart the world go round, sondern auch in einem kleinen alemannischen Dorf am Bodensee. Man kann also auch von dort aus das Erdenrund betrachten, man kann auch den abtrünnigen Geliebten herbeiwünschen und mit ihm erinnerte und erfundene Gespräche führen und erreichen, dass er am Ende wirklich kommt (zu Besuch). Bestellen

Eduard Reinacher

Bohème in Kustenz

Reihe Forum Allmende Band 07
Eggingen: Isele 2009 ISBN 978-3-86142-471-0
252 S., mit Bildteil, Preis € 14.-

Nach dem Ersten Weltkrieg erlebte das behäbige Konstanz eine Invasion der Künstler: mit Oskar Wöhrle kam ein umtriebiger Verleger in die Stadt, eine expressionistische Zeitschrift erschien, das Theater erhielt neue Impulse, die Künste blühten auf. Doch wie wurde dieser „alemannische Montmartre“ (Norbert Jacques) in der Bevölkerung aufgenommen? Der elsässische Autor Eduard Reinacher (1892-1968), damals selbst am Bodensee lebend, gibt in dem komischen Roman „Bohème in Kustenz“ von 1929 ein satirisches Bild der damaligen Umtriebe. Peter Salomon hat den Band neu herausgegeben.

Armin Ayren

Der Reiter im Vorgebirge. Erzählungen

Reihe Forum Allmende Band 06
Drey Verlag Wutach, 2008, 144 S., ISBN 978-3-933765-41-3
„Armin Ayren ist ein Könner, und er ist ein Kenner. Er weiß sehr genau, wie es um die Formen des Erzählens bestellt ist, wie man einen inneren Monolog führt, eine Szene nach allen Regeln der Kunst entwirft […]. Und Ayren ist dort, wo er seine speziellen Stoffe aufgreift, ein Kenner. Dies gilt insbesondere, wenn es ihm um klassische Musik, um Musiker, Komponisten geht. Was solche Könnerschaft und Kennerschaft schriftstellerisch ans Licht zu bringen vermögen und wo sie einander ab und zu auch ein bisschen im Wege stehen, lässt sich jetzt in Ayrens neuem Erzählungsband `Der Reiter im Vorgebirge´ sehr schön beobachten […]. Wo Ayren das Fantastische, auch die inneren Wunsch- und Wahnbilder seiner Figuren auf realistischen Boden stellt, gelingen ihm seine besten Texte, die ganz unaufdringlich und zauberhaft leicht sind.“ (Rainer Wochele, „Stuttgarter Zeitung“).

Wolfgang Heidenreich

Maische. Gedichte 2006 – 2007

Reihe Forum Allmende Band 05
Warmbronn: Ulrich Keicher 2007, ISBN 978-3-938743-49-2, Typographie Friedrich Pfäfflin. 134 S., Preis € 20.- -, (für Mitglieder von Forum Allmende: Preis € 18.-)

Der langjährige Leiter des SWF/SWR-Landesstudios Freiburg (* 1933) leitete die Jury für den Peter-Huchel-Preis und wurde nach seiner Pensionierung und schweren Erkrankung selbst zu einer wichtigen und bemerkenswerten lyrischen Stimme. Nach „Geröll“ (2006) legt er nun seinen zweiten Gedichtband vor.

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Robert Reitzel

"Ich will nur auf einem Ohre schlafen, damit ich keinen Weckruf zur Freiheit verpasse...". Textauswahl.

Reihe Forum Allmende Band 04
Karin Kramer Verlag 2004, ISBN3-87956-292-X, ca. 270 S., Preis: € 24.,-

„Der arme Teufel“ war eine Zeitschrift des 21jährig in die USA ausgewanderten Robert Reitzel (1849-1898). 1884 gegründet, war sie für die deutsche Leserschaft in der Fremde, vor allem in den USA, ein Sammelpunkt freiheitlichen Denkens. „Der arme Teufel“ stellte Herrschaft in jeder Form in Frage, kämpfte für die Emanzipation der Arbeiter wie der Frauen, stritt wider moralische Heuchelei und moralischen Gewissenszwang. Im Mittelpunkt dieser Ausgabe steht Robert Reitzel selbst mit einigen seiner wichtigsten Essays, die den Schriftsteller als eigenständigen Denker und glänzenden Stilisten zeigen.

Tami Oelfken

Fahrt durch das Chaos. Ein Logbuch aus Zeiten des Kriegs.

Reihe Forum Allmende Band 03
Lengwil: Libelle 2003, ISBN 3-909081-38-X, ca. 400 S., Preis € 22.80 / CHF 38,-

Ein ruheloses Leben in der inneren Emigration, das von Berlin über Straßburg an den Bodensee führt, immer auf der Flucht vor den Nachstellungen der Behörden und der Gestapo.  Die aus Bremen stammende Schriftstellerin und Pazifistin Tami Oelfken (1888-1957), deren Privatschule die Nazis geschlossen haben und deren Bücher verboten sind, schreibt heimlich weiter. Ihr „Logbuch aus Zeiten des Krieges“ beschreibt den deutschen Alltag der dreißiger und vierziger Jahre hellsichtig und emotional. Das 1946 erstmals erschienene Buch ist ein berührendes Dokument der Hoffnung auf ein freiheitliches Leben in Menschenwürde.

Elisabeth Rupp

Im Zweige

Reihe Forum Allmende Band 02
mit einem Nachwort von Hermann Bausinger
ISBN 3-86142-318-9, Eggingen: Isele 2005, 231 S. mit Bildteil,  Preis € 16.-

Wenige Jahre vor dem Ersten Weltkrieg nimmt Elisabeth Rupp in Straßburg ihr Studium auf. „Allein unter hundert Männern“ hört sie die juristischen Vorlesungen, tastet sich neugierig in die unbekannte Umgebung vor, wechselt nach Leipzig und Berlin, zieht sich immer wieder einmal resigniert zurück und schafft es dann doch: Sie macht ihren Doktor und engagiert sich anschließend in der großstädtischen Sozialarbeit. Unmittelbar nach dem Krieg schreibt sie, angeregt von Hermann Hesse, ihre Erfahrungen nieder – mit Rückblicken auf eine glückliche Kindheit in Oberschwaben und im großelterlichen Haus mit einem fantastischen Garten in Reutlingen. Ein leidenschaftlicher autobiographischer Bericht, in dem die gesellschaftlichen Probleme der Zeit sichtbar werden, in dem aber vor allem die Gefühlswelt der jungen Frau ohne Scheu und in einer farbigen Sprache geschildert wird.

Manfred Bosch

Alemannisches Judentum. Spuren einer verlorenen Kultur

Reihe Forum Allmende Band 01
Eggingen (Edition Isele) 2001, ISBN 3-86142-146-1, 628 S. Großformat, rund 200 Abbildungen, Preis € 49,-

In diesem Band wird die Geschichte einer alten Hoffnung, die sich nicht erfüllt hat, und des misslungenen deutsch-jüdischen Zusammenlebens noch einmal erzählt: in historischen Beiträgen, Erlebensberichten, Rekonstruktionen von Lebensbildern, Essays sowie Aufsätzen über das jüdische Leben heute. Die Bezeichnung „alemannisches Judentum“ umfasst dabei die urbanen, kleinstädtischen und ländlichen Lebenswelten des Judentums in Baden-Württemberg, Vorarlberg, der Nord Schweiz und dem Elsass. Der Schwerpunkt der rund 60 Beiträge liegt auf dem 19. und 20. Jahrhundert. Besondere Berücksichtigung erfährt das Landjudentum, das die Emanzipation zwar mitvollzogen, den Weg der Assimilation, das heißt das völligen Aufgehens in der andersgläubigen Umwelt, jedoch verweigert hatte. Gerade weil es am Glauben der Väter hing, wurde es von der nichtjüdischen Bevölkerung geachtet. In bislang einmaliger Ausführlichkeit wird hier das alemannische Judentum behandelt, das nach wie vor der Verdeutlichung bedarf, um als eigenständige Variante innerhalb der Erscheinungsformen des Jüdischen besser wahrgenommen zu werden.